Wir laden herzlich ein zum:

Vortrag:

Dr. Hannes Jedeck

„Die chinesische

Avantgardemusik

der 1980er Jahre“

War die musikalische Welt in China lange von einem massenwirksamen, pentatonisch-romantischen Stil geprägt, so öffnete sich das Land nach dem Tod Mao Zedongs 1976 einem global geführten Musikdiskurs. Die Öffnung kam, verglichen mit den Nachbarstaaten Japan und Korea, spät, traf die kulturelle Welt Chinas dafür mit umso stärkerer Wucht. Beinahe über Nacht waren Aufnahmen, Schallplatten und Partituren aus dem Ausland wieder verfügbar und stellten die jungen chinesischen Komponisten der „Neuen Welle“ (xinchao 新潮) vor die Herausforderung, ihrem musikalischen Erbe einerseits und den Anforderungen der westlichen zeitgenössischen Musik andererseits gerecht zu werden. Die Lösungen, die sie bei diesem Balanceakt fanden, sind bemerkenswert. So beschreibt der Komponist und Musikwissenschaftler Christian Utz die Zeit der 1980er Jahre nicht ohne Grund als die „vielleicht wichtigste Phase der asiatischen Musik im 20. Jahrhundert.“

Der Vortrag beschreibt, unter welchen Voraussetzungen die Komponisten der „Neuen Welle“ in den 1980er Jahren ihre wichtigsten Werke schrieben und inwiefern sie mit ihnen den international geführten Diskurs zeitgenössischer Musik erweiterten.

Hannes Jedeck studierte von 2007 bis 2013 Musikwissenschaft, Sinologie und VWL an der Universität Hamburg, der Ludwig-Maximilians-Universität München sowie an der Peking University. 2019 promovierte er an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn zum Thema „Chinesische Kunstmusik der 1980er Jahre.“ Er arbeitete lange Zeit für den Norddeutschen Rundfunk sowie für weitere Kultureinrichtungen in Deutschland und in China, u.a. im Projekt „Deutschland und China gemeinsam in Bewegung“ des Goethe-Instituts in Peking. Seit 2021 ist Hannes Jedeck Geschäftsführender Direktor des Konfuzius-Instituts an der Universität Bonn, Lehrbeauftragter an der Abteilung für Sinologie der Universität Bonn sowie Dozent an der Chengdu University.

Ort: Marietta Blau Saal

Universität Wien, Hauptgebäude

Universitätsring 1

1010 Wien

Zeit: Mittwoch, 17. April 2024,

18:00 Uhr

Eintritt frei