1. September Vortrag: Prof. Roderich Ptak

Vor 400 Jahren: Macaus Sieg über die Holländer (1622)

und was eine Niederlage für die Geschichte der europäisch-chinesischen Beziehungen vielleicht bedeutet hätte

 

Bisweilen müssen wir scheinbar kleinen Ereignissen viel Wirkkraft zuordnen. 1622 wollte die Vereinigte Ostindische Compagnie der Niederlande (VOC) den von Portugal regierten Hafenort Macau erobern und damit einen bequemen Zugang zum chinesischen Markt erhalten. An dieser kurzen militärischen Auseinandersetzung waren, wenn überhaupt, kaum mehr als tausend Mann beteiligt. Gleichwohl ist ihr Ausgang für den Lauf der Geschichte nicht zu unterschätzen. Denn im Falle einer Niederlage, so "Plan B" der VOC, würde man auf Taiwan eine Basis etablieren, und genau dies ist bekanntlich eingetreten. Mithin ist zu fragen: Welche Folgen hätte die Eroberung Macaus gehabt? Für die Jesuiten und andere Missionare in China? Für den Kulturaustausch zwischen China und Europa? Für die Fujian-Chinesen, die ihrerseits auf Taiwan, in Japan und Südostasien aktiv waren? Für die Kontakte zwischen China und Japan? Für die Spanier auf den Philippinen? Für die Briten, die der VOC behilflich waren? Für das gesamte ost- und südostasiatische Handelsgefüge der Neuzeit?

 

Der Vortragende

Prof. Dr. Roderich Ptak ist seit 1994 Ordinarius für Sinologie an der Universität München. In seinen vielen Publikationen beschäftigt er sich mit Themen wie der maritimen Seidenstraße im Mittelalter und der vorkolonialen chinesischen Geschichte.

 

Ort: Universitätscampus Aula am Campus (Alserstraße 4, Hof 1)

Zeit: Donnerstag, 1. September 2022, 18:00 Uhr 

Um Anmeldung wird gebeten: konfuzius-institut@univie.ac.at

Hinweis: Bitte beachten Sie die jeweils für Veranstaltungen gültigen COVID-19 Regelungen des Bundes, der Stadt Wien bzw. der Universität Wien!

(Derzeit keine Einschränkungen)